Alles wird gut, immer

Die zwölfjährige Alice wächst in der Geborgenheit ihrer Familie gemeinsam mit ihren vier Geschwistern auf. Auch wenn die Eltern vorgeben, dass alles wie immer ist, spürt sie deren Sorgen und Vorahnungen. Ein letztes Mal kann sie mit ihrer Freundin Alles wird gut, immer ausgelassen die Kirmes besuchen, danach werden die Spuren des nahenden Krieges immer deutlicher: Jeden Tag kommen mehr Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, ins Dorf. Bald kommt auch der Krieg in Form von deutschen Soldaten und Bombenangriffen zu Alices Familie. Die Familie versucht zu fliehen, findet aber keine Bleibe und kehrt nach Hause zurück. Doch ein normales Leben ist trotz aller Bemühungen nicht mehr möglich. Nachdem die Mutter, die Alice immer wieder mit den Worten: "Alles wird gut, immer" beruhigt hat, bei einem Bombenangriff ums Leben kommt, kann die Familie nach Frankreich fliehen. Dort führt sie in einem Kloster ein fast normales Leben, auch wenn die Familie nicht nur um die Mutter, sondern auch noch um die älteste Tochter trauert. Die belgische Autorin erzählt diese Geschichte von Krieg, Flucht und Leid mit den schlichten Worten der kindlichen Hauptfigur mit faszinierender Beobachtungsgabe und Genauigkeit. Eine zeitlose Geschichte, die im Ersten Weltkrieg spielt, aber erschreckend aktuell ist. Die feinen Zeichnungen von Julie Völk unterstreichen die Gefühle von Trauer, Leere und Angst in großartiger Weise. Gerne überall empfohlen.

Barbara Dorn

Barbara Dorn

rezensiert für den Borromäusverein.

Alles wird gut, immer

Alles wird gut, immer

Kathleen Vereecken ; mit Bildern von Julie Völk ; aus dem Niederländischen von Meike Blatnik
Gerstenberg (2021)

131 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 603520
ISBN 978-3-8369-6061-8
9783836960618
ca. 14,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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