Teufelsgrinsen
Immer wieder werden im London des 19. Jahrhunderts Tote gefunden, die Anzeichen der Cholera tragen. Kein Wunder, dass sich die Krankheit ausbreitet, denn in vielen Teilen der Stadt herrschen Not, Hunger und Elend. Und einen Impfstoff gibt es nicht. Als der Bakteriologe Anton Kronberg (ein Deutscher, der mit Robert Koch geforscht hat) auf die Fälle aufmerksam wird, stellt er fest, dass die Ansteckung eher eine "Ermordung" war. Kurz darauf kreuzt sich der Weg Kronbergs mit dem des Sherlock Holmes. Und der Detektiv enthüllt schnell das Geheimnis des Arztes - er ist eine "Sie": Anna Kronberg, die in London nicht als Ärztin arbeiten kann und sich daher als Mann ausgibt. Zusammen sind die beiden einem höllischen "Club" von Medizinern auf der Spur. Ein eher unaufgeregter und stiller Historienkrimi, der ohne Gemetzel und unzählige Tote auskommt. Autorin Annelie Wendeberg ist als Umweltmikrobiologin tätig, also vom Fach. Esther Schweins gelingt eine gelungene Lesung der Romanvorlage; auf die Fortsetzung darf man gespannt sein. Für alle Freunde historischer Kriminalstoffe empfohlen.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Teufelsgrinsen
Annelie Wendeberg. Gelesen von Esther Schweins
Random House Audio (2014)
5 CD (ca. 357 Min.)
CD