Goodbye, Moskau

Das Leben eines Deutschrussen kann schon bunt sein: Überall lauern Geschichten und Anekdoten. Das weiß kaum jemand so gut wie Wladimir Kaminer. In seinem neuesten Werk widmet er sich voll und ganz seiner russischen Heimat (oder ist diese nicht Berlin, Goodbye, Moskau wo er seit 1990 lebt?). Da gibt es den riesigen uralten Kühlschrank seiner Schwiegermutter (laut, inzwischen eine Antiquität und wertvoll), ein Brot aus purem Gold (auf dem Nachttisch eines Potentaten) oder die Schwester der Oma, die als Staubsauger getarnte Kriegswaffen herstellt. - Dies ist manchmal sehr absurd, manchmal lustig und bisweilen auch gar nicht so humorvoll. So bleibt der Standpunkt des Autors zur Annexion der Krim unbestimmt (oder ist das Ironie?). Man könnte meinen, dass Kaminer nach mittlerweile 27 Jahren in Deutschland akzentfrei "deutsch" spricht, doch sicher gehört auch sein slawischer Zungenschlag zum "Gesamtkunstwerk" des Autors. - Dieses Hörbuch kann m.E. dem Vergleich mit früheren Werken des Autors nicht standhalten und ist für öffentliche Büchereien verzichtbar.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Goodbye, Moskau

Goodbye, Moskau

Wladimir Kaminer. Gelesen vom Autor
Random House Audio (2017)

2 CD (ca. 128 Min.)
CD

MedienNr.: 589287
ISBN 978-3-8371-3718-7
9783837137187
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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