Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
Es ist nie zu spät, um auf den Zug des Lebens aufzuspringen. Michele ist 30 und hat es noch nie geschafft, von seinem geliebten Bahnhof wegzufahren in die weite Welt. Von der Außenwelt isoliert, führt er ein für ihn völlig ausreichendes Leben im Bahnhofshäuschen eines kleinen, idyllischen Dorfes in Italien. Seit seine Mutter ihn als kleiner Junge verlassen hat und sein Vater gestorben ist, sammelt er verlorene Gegenstände aus den täglich ankommenden Zügen. Bei den Gegenständen fühlt er sich geborgen und aufgenommen. Doch dann bricht eines Tages Elena in sein Leben ein, die ihre verlorene Puppe bei ihm sucht. Bisher war Michele glücklich alleine, doch durch ihre lebensfrohe Art reißt sie ihn aus seinem Leben im selbstgemachten Kokon der Einsamkeit. Elena ermutigt ihn, seine Mutter zu suchen und endlich auf den Zug des Lebens aufzuspringen. Für Michele beginnt so nicht nur eine Reise quer durch Italien, sondern auch eine Reise zu sich selbst. Fern erinnert dieses Hörspiel an die Zeilen "Es reist sich besser mit leichtem Gepäck" aus dem Song von Silbermond. Wenn Michele zu Beginn noch schweren seelischen Ballast mit sich auf der Reise trägt, befreit er sich Stück für Stück von diesem schweren Gepäck, löst sich von all seinen Ängsten und Selbstzweifeln und entdeckt die Leichtigkeit des Lebens wieder. Ein empfehlenswertes Hörbuch über die Strapazen, aber auch die Freuden des Lebens, von der Sprecherin einfühlsam vorgetragen.
Cornelia Braun
rezensiert für den Borromäusverein.
Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
Salvatore Basile. Gelesen von Annina Braunmiller-Jest
Random House Audio (2017)
6 CD (ca. 429 Min.)
CD