So schweige denn still
Journalistin Gina Kane erhält eine Mail von einer Angestellten eines großen Nachrichtensenders, die über ein schreckliches Erlebnis berichten will. Noch bevor die Reporterin weiteren Kontakt mit ihr aufnehmen kann, stirbt die Absenderin bei einem angeblichen Unfall. Bei Nachforschungen stößt Gina auf einen weiteren mysteriösen Todesfall. Offenbar wurden mehrere Frauen des Senders Opfer sexueller Belästigung. Doch jemand versucht, alle Spuren davon zu beseitigen. Ihren letzten Roman siedelte die inzwischen verstorbene Mary Higgins Clark rund um die #MeToo-Bewegung an. Dabei wechselt sie stetig die Perspektive von der Journalistin über den mit der Vertuschung betrauten, schleimigen Anwalt bis zu den Opfern oder einer Zeugin. Ihr sozialkritischer Krimi um Klassengegensätze und Intrigen in der Medien- und Finanzwelt versteht es, seine Spannung stetig aufzubauen, wenngleich das Finale mit einigen Zufällen eher konventionell ausfällt. Higgins Clark-Stammsprecherin Michou Friesz trägt die düstere Handlung allerdings etwas zu freundlich vor. Für alle Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
So schweige denn still
Mary Higgins Clark ; gelesen von Michou Friesz ; aus dem Amerikanischen von Karl-Heinz Ebnet
Random House Audio (2020)
6 CDs (circa 419 min)
CD