Bernstein-Connection
Es ist eine gute Idee, eine Krimihandlung rund um den Aufstand vom 17. Juni 1953 zu erzählen. Eine vergiftete Leiche in der Spree, ein Toter auf dem Sarg eines ehemaligen SS-Mannes und merkwürdige Treffen mit einem russischen Agenten aus Ost-Berlin bilden das Gerüst für den dritten Fall um Kommissar Tom von Sydow. Die Hintergründe liegen in der Vergangenheit: Ein SS-Trupp übernahm den Auftrag, das im Zweiten Weltkrieg in Russland geraubte Bernsteinzimmer zu evakuieren und in einem Bergwerk zu verstecken. Eine Karte des Ortes haben die Überlebenden aufgeteilt; sie ist der Grund für die Verbrechen. Zeit- und Ortswechsel sind gelungen, aber nicht alles ist konsequent umgesetzt. Die Erklärungen (z.B. Namen historischer Personen, russische Begriffe) sind überflüssig und manches wirkt wenig glaubwürdig (wenn etwa am Tatort Pappbecher mit Kaffee gereicht werden oder wenn der Stasi-Agent eine Corvette fährt, die erst Ende Juni in Serienproduktion ging). Der spannende Krimi ist ab mittleren Beständen geeignet.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Bernstein-Connection
Uwe Klausner
Gmeiner (2011)
Gmeiner Original
421 S.
kt.