Die Angst der Schweigenden
In einer kalten Winternacht scheinen sich die Spuren mehrerer Menschen zu treffen. Ein Mädchen ist entführt worden und der Vater versucht mit allen Mitteln herauszufinden, wer verantwortlich ist und wo das Kind steckt. Auf einer anderen Zeitebene (die sich spät erschließt) sind eine Mutter und ihr jüngstes Kind ums Leben gekommen. Scheinbar ermordet vom älteren Bruder. Nach und nach dringt man in die Geschichte zweier Familien ein: Die eine führt ein gutes Leben, die andere ist von übertriebener Autorität und Grausamkeit geprägt. Ein Richter scheut nicht vor körperlicher und seelischer Gewalt gegen seine Frau und Kinder zurück. Die einsamen Orte (Fabrikhalle, Burg, Höhlen) und das unwirtliche Winterwetter sind Kulisse für eine anhaltende Spannung (s. zuletzt "Die Einsamkeit der Schuldigen", Rezension nur online).
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Angst der Schweigenden
Nienke Jos
Gmeiner (2021)
310 Seiten
kt.