Der Tod kommt nach Pemberley
Wer kennt es nicht, Jane Austens Meisterwerk "Stolz und Vorurteil". P.D. James knüpft nunmehr in ihrem Kriminalroman inhaltlich an die Geschehnisse dieser Geschichte an: Im Jahr 1803 sind Elizabeth und Mr. Darcy bereits seit sechs Jahren verheiratet und führen ein privilegiertes und ruhiges Leben auf dem Familiensitz Pemberley. Die Idylle wird jedoch jäh unterbrochen, als am Vorabend zum alljährlichen Herbstball ein junger Offizier im Wald von Pemberley ermordet aufgefunden wird. Der einzige Tatverdächtige ist Mr. Wickham, der Freund des Opfers und ungeliebter Schwager der Darcys. Beim Auffinden der Leiche kniet er neben dieser und stammelt mehrfach ein vermeintliches Schuldgeständnis. Im anschließenden Prozess wird Mr. Wickham des Mordes für schuldig befunden und ihm droht der Tod am Strick. Doch die Dinge nehmen eine ungeahnte Wendung. - P.D. James ist es in diesem Kriminalroman überaus überzeugend gelungen, inhaltlich und stilistisch an ihr großes Vorbild, Jane Austen, anzuschließen. Der Zuhörer fühlt sich sofort in die Geschehnisse aus "Stolz und Vorurteil" zurückversetzt. Leider fehlt jedoch bisweilen die Spannung, die man bei einem Krimi erwartet und aus P.D. James' früheren Romanen um Commander Adam Dalgliesh kennt. Auch wirkt die Enthüllung des wahren Mörders am Ende etwas konstruiert. Ein Hörbuch für alle Austen Fans, die immer schon mal wissen wollten, wie es mit Elizabeth und Mr. Darcy weiterging und die keine übermäßige Spannung erwarten. Gut gelesen von Eva Michaelis.
Sylvia Steinbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Tod kommt nach Pemberley
P. D. James. Eva Michaelis liest
Argon (2013)
Argon Hörbuch
8 CD (ca. 577 Min.)
CD