Die hohen Berge Portugals

In der Trauer um den Verlust seiner Frau und ihres ungeborenen Kindes begibt sich Tomás zu Beginn des 20. Jh. mit einem der ersten Automobile in die hohen Berge Portugals, wobei sein Gefährt immer stärkeren Schaden nimmt. Dort sucht der unkonventionelle Die hohen Berge Portugals junge Mann, der stets rückwärts läuft, nach einem bestimmten Kruzifix als Beweis für die Nichtexistenz Gottes. 30 Jahre später erhält der Pathologe und Agatha Christie-Fan Dr. Lozora Besuch von einer Witwe mit einer ungewöhnlichen, makabren Bitte. Im Kanada der 90er erwirbt der über den Tod seiner Frau trauernde Senator Tovy einen intelligenten Menschenaffen. Kurzerhand lässt er alle Verpflichtungen hinter sich und reist mit ihm nach Portugal zum Ort seiner Vorfahren. Jeweils erst gegen Ende der drei Episoden lässt sich der (mitunter vage) Gesamtzusammenhang erkennen. Nach "Schiffbruch mit Tiger" spielen in den teils humorvollen, teils tragischen Passagen Tiere erneut eine wichtige Rolle, wobei die zweite Episode eine Wendung in Richtung Fantasy nimmt. Yann Martell reichert die eher minimalistische, oft abrupt endende Handlung mit Road Movie-Elementen, philosophischen, theologischen und zeitgeschichtlichen Diskussionen an, was den Stoff nicht immer einfach konsumierbar, doch insgesamt reichlich unkonventionell erscheinen lässt. Den ungekürzten Text trägt Stefan Schad unaufdringlich vor, wobei er die zahlreichen portugiesischen Passagen aktzentfrei und flüssig einfließen lässt.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

Die hohen Berge Portugals

Die hohen Berge Portugals

Yann Martel. Stephan Schad liest
Argon (2016)

Argon Edition
9 CD (ca. 630 Min.)
CD

MedienNr.: 583938
ISBN 978-3-8398-1474-1
9783839814741
ca. 29,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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