Die Ankunft

Das unerwartete Wiedersehen der beiden Liebenden Cassia und Ky und ihr erster Kontakt mit den Rebellen der "Erhebung" gegen den alles bestimmenden Unrechtsstaat (vgl. "Die Flucht": BP/mp 12/932) liegt schon wieder einige Zeit zurück. Ihr Glück war nur von kurzer Dauer, da sie ganz unterschiedliche Rollen in dem sich langsam konkretisierenden Aufstand übernehmen sollen. Während Ky zum Piloten ausgebildet wird, soll Cassia in der Hauptstadt auf das Signal zum Umsturz warten. Und auch Cassias alter Freund Xander spielt als angehender Mediziner eine immer wichtigere Rolle. Die Rebellen besitzen nämlich das Heilmittel gegen eine sich immer stärker ausbreitende Seuche und erhoffen sich von dessen Einsatz die entscheidende Schwächung des Staatsapparates. Doch dieser Plan geht nicht auf. Als das Virus mutiert und immer mehr Menschen trotz der Medikamente sterben, werden die jungen Leute vor schwierige Entscheidungen gestellt. - Der umfangreiche Abschlussband der episch angelegten Dystopie vom schwierigen Kampf gegen ein unmündiges und von staatlicher Bevormundung geprägtes Menschenbild bringt noch einmal viele neue und nicht immer erwartete Wendungen. Die amerikanische Autorin bietet dem Leser einen facettenreichen Blick auf die Geschehnisse, indem sie immer wieder zwischen den sehr unterschiedlichen Perspektiven ihrer drei jugendlichen Helden hin und her wechselt. Dabei bleibt sie sich bis zum Schluss treu und legt mehr Wert auf die Gedanken und Gefühle der Protagonisten und ihren mühsamen Umgang mit der lange verbotenen Entscheidungsfreiheit als auf eine äußerlich spannende und actionreiche Handlung. Die daraus resultierende eher langsame und poetische Erzählweise und das zwar stimmige, aber längst nicht alle Fragen beantwortende Ende werden nicht jedem Leser gefallen. Dafür bietet die ungewöhnliche Trilogie viel Stoff zum Nachdenken über ein immer aktuelles Thema. (Übers.: Stefanie Schäfer)