Schattenzwilling
Als ihre Mutter den Besuch der Zwillinge Kai und Adrian ankündigt, beschleicht Teresa ein mulmiges Gefühl. Vor zwei Jahren hatte sie sich heftig in Adrian verliebt, in der Zwischenzeit hatte dieser aber einen Unfall und sitzt nun im Rollstuhl, während Teresa mit Pablo einen neuen Freund gefunden hat. Tatsächlich scheinen sich die Zwillinge sehr verändert zu haben, es wirkt fast, als hätten sie Persönlichkeiten getauscht. Wie befürchtet kann sich Teresa der früheren, körperlichen Gefühle nicht erwehren, auch wenn sie sich nun mehr von Kai angezogen fühlt. Beide versuchen, sie zu verführen, und stürzen Teresa in ein Gefühlschaos. Damit nicht genug: beginnend mit der Ankunft der beiden ereignen sich zudem zunehmend seltsame, verstörende Vorfälle: Teresas Beziehung zu Pablo wird sabotiert, Pablos Autofenster eingeschlagen, Tiere der Familie werden getötet aufgefunden. Bei Teresa erhärtet sich der Verdacht, dass die Zwillinge Identitäten getauscht haben könnten. Doch weshalb? Sie versucht, das Spiel der Brüder zu durchschauen und herauszufinden, wer die psychopathischen Taten begangen hat. Ein Vorhaben, das sie in Lebensgefahr bringt. - Geschickt wird in diesem Jugendthriller Spannung aufgebaut und durch Sprache und Emotionsdarstellung eine durchgehend unbehagliche, nervöse Stimmung erzeugt. Die Auflösung ist mäßig überraschend, aber sehr effektvoll und packend gestaltet.
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Schattenzwilling
Katrin Bongard
Oetinger Taschenbuch (2014)
287 S.
kt.