Solanin - 1

Mitten in Tokyo und mitten im Leben stehend trifft der Leser das junge Paar Meiko und Taneda. Sie haben beide Jobs, die sie nicht befriedigen. Nach einer Auseinandersetzung mit ihrem Chef kündigt Meiko und beginnt, ihr Leben selbst zu bestimmen. Welche Solanin - 1 Träume sind es wert, verwirklicht zu werden? Ihr Freund Taneda hat einen schlecht bezahlten Job als Grafiker, der ihm keine Zeit mehr für sein Hobby lässt, die Musik in seiner Band. Auch er kündigt. Die Zweifel junger Menschen an sich, an dem Sinn ihres Lebens, an dessen Zwängen und an ihren Möglichkeiten, Einfluss darauf zu nehmen, hat der Autor hier zum Thema gemacht. Und genau das ist es, was vermutlich viele junge Leser ansprechen wird. Auch wenn das Leben japanischer Jugendlicher andere Rahmenbedingungen hat als bei uns, grundsätzliche Wertvorstellungen ähneln sich. Viele Alltagsszenen scheinen zufällig eingestreut - und bringen uns Meiko, Taneda und ihre Freunde näher. Sie steuern dabei alle auf das Ziel hin, die komplizierte Balance der beiden zu zeigen zwischen dem mächtigen Wunsch nach Selbstverwirklichung und Identitätsfindung und dem Berücksichtigen der Belange der Freunde und vor allem des Partners. Eine für Jugendliche ansprechende "Coming of Age"-Geschichte, mit der auch diejenigen erreicht werden können, die Büchern eher misstrauisch gegenüber stehen. Der Titel Solanin (ein Gift) und der Verkehrsunfall Tanekos am Ende weisen auf den Spruch hin: "In Tokyo lauert ein Ungeheuer in seinem Versteck". Was es damit auf sich hat, ist noch nicht geklärt. Mindestens ein Band wird folgen.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Borromäusverein.

Solanin - 1

Solanin - 1

Inio Asano
Tokyopop (2013)

Solanin ; 1
206 S. : überw. Ill.
kt.

MedienNr.: 574435
ISBN 978-3-8420-0697-3
9783842006973
ca. 12,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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