Anyas Geist

Anyas Mutter kocht zu üppig, sie hasst ihre russische Herkunft, ihre Freundin stößt sie vor den Kopf und der Junge ihrer Träume hat eine andere - kurz: Anyas Leben erscheint ihr in einem höchst unerfreulichem Licht. Das ändert sich, als sie bei Anyas Geist einem Sturz in einen Brunnen den Geist eines toten Mädchens sieht, der ihr folgt und hilft, Tücken des Alltags wie Klassenarbeiten zu meistern. Als dieser Geist ihr einflüstert, wie sie angeblich den von ihr angebeteten Jungen erobern könnte, kommt es zum Konflikt zwischen den beiden. Und Anya erkennt, dass die Vorschläge purem Egoismus entspringen. Echte Hilfe bietet der von ihr verachtete, ebenfalls russischstämmige Dima. Durch ihn lernt sie, ihre eigene Identität zu akzeptieren und sich nicht nur von Äußerlichkeiten blenden zu lassen. Mit subtilem Humor und einer guten Portion Selbstironie begleitet die Autorin Anya, während diese von einem unzufriedenen Teenie zu einem reiferen Menschen wird. Es ist vor allem dieser Humor, der auch in den fast kindlichen Zeichnungen steckt, der diesen Band besonders für Jugendliche empfehlenswert macht und unmerklich die Aufforderung transportiert, sich selbst so anzunehmen, wie man ist.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Borromäusverein.

Anyas Geist

Anyas Geist

Vera Brosgol
Tokyopop (2014)

223 S. : überw. Ill.
kt.

MedienNr.: 576405
ISBN 978-3-8420-0777-2
9783842007772
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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