Westwood Vibrato - 1
Im Herzen Südafrikas lebt Cornelia Warshaw. Ihre Hände reparieren alle Instrumente. Sie gibt dem jeweiligen Instrument seine Geschichte wieder um jenen Klang zu erschaffen, der die Seelen von Hörern und Spielern berührt. Jede der vier Episoden dreht sich um ein Musikstück und zeigt, wie Musik die Welt verändern kann, ob im Konzentrationslager, im Freiheitskampf der Schwarzen in Südafrika, bei fanatischen Muslimen oder in einer herzbewegenden Liebesgeschichte. Es ist immer eine grausame, zerstörerische Realität, von der die Besitzer der Instrumente erzählen und selbst darunter leiden. Cornelia gibt mit ihren Fähigkeiten etwas von der heilsamen Macht der Musik zurück, mit der diese Instrumente zumindest ein kleines Stück Frieden, Gewaltlosigkeit und Liebe verbreiten. Es ist kein Manga im gewohnten Stil, auch wenn die Stilelemente mangatypisch sind: mit Details werden Gefühle dargestellt, für die sonst viele Worte nötig wären, der Text tritt hinter die farbigen Zeichnungen zurück. Zusammen mit den gefühlvollen Geschichten entstehen hierbei ergreifende Szenen, die bei westlichen Seh- und Lesegewohnheiten dem Kitsch nahekommen, aber bei näherer Betrachtung die Botschaften von Frieden und Gewaltlosigkeit mit erheblichem künstlerischem Potential verbreiten. Empfehlenswert, vor allem für Jugendliche.
Lotte Schüler
rezensiert für den Borromäusverein.
Westwood Vibrato - 1
Text: In-Wan Youn. Zeichn.: Sun-Hee Kim
Tokyopop (2014)
Westwood Vibrato ; 1
202 S. : überw. Ill. (farb.)
kt.