Kasane
Kasanes verstorbene Mutter, Fuchi Sukeyo, war eine berühmte Theaterschauspielerin, nach der sich jeder gern umgedreht hat. Ihre Tochter hat zwar ihr großes Talent geerbt, doch will man sie wegen ihres abstoßenden Gesichts kein zweites Mal anblicken. Kasane leidet unter dem täglichen Mobbing und der verwehrten Chance, ein großer Star auf der Theaterbühne zu werden. Sie findet den Lippenstift ihrer Mutter und bekommt von deren Geist rätselhafte Tipps, wie sie ihr Leben komplett auf den Kopf stellen kann. Durch den Lippenstift ist Kasane in der Lage, nur durch einen einfachen Kuss das Gesicht der Geküssten zu stehlen. Ohne Rücksicht auf Verluste setzt Kasane ihre neue Fähigkeit gnadenlos ein. Wie lange das wohl gut gehen wird? Die Hauptfigur ist zur Abwechslung mal weder schön, noch liebenswert, aber durchaus interessant. Die Mangaserie kommt mit sehr schönen Covern daher, die teilweise konträr zum Stil im Buch sind. Dieser ist eher roh, pragmatisch, passt aber gut zur Stimmung, die hier sehr dramatisch düster bzw. makaber ist. Der Inhalt liest sich zwar wie ein Drama, besitzt aber durchaus Aspekte aus dem Horrorbereich und spielt mit Rache und Machtelementen. Die Reihe soll maximal 12 Bänden umfassen. Aufgrund des Genres und des mangauntypischen Hauptcharakters sollte man genau schauen, ob die passende Leserschaft in der Bücherei vertreten ist.
Jana Miene
rezensiert für den Borromäusverein.
Kasane
Daruma Matsuura
Tokyopop (2016)
186 S. : überw. Ill. (z.T. farb.)
kt.