Der Tod bringt mich nicht um
Der Tod ihres gerade geborenen Sohnes war für Nicole Rinder nicht nur der furchtbarste Schock ihres Lebens - er führte auch dazu, dass sie ihr (Berufs-)Leben völlig änderte: Die ehemalige Zahnarzthelferin wurde zunächst Trauerbegleiterin; dann sattelte sie beruflich völlig um und wurde Bestatterin in einem innovativen Münchner Beerdigungsinstitut. In ihrem Buch beschreibt sie, wie es dazu kam. Und sie erzählt von ihrem Alltag, in dem sie ständig mit den Themen Tod, Verlust und Trauer und Menschen, die dadurch zumindest zeitweise aus der Bahn geworfen sind, zu tun hat. - Die Lektüre dieses Buches ist sicher für alle Leser ein Gewinn, denn in einer Gesellschaft, in der Sterben und Tod tabuisiert und marginalisiert werden, hat man mit diesem Thema normalerweise wenig zu tun. Rinder erklärt und klärt auf und schafft so Perspektiven für einen aufbauenden Umgang mit Tod und Sterben. Da verzeiht man ihr auch, dass sie öfter unverhohlen und dezidiert Werbung für ihr innovatives Bestattungsunternehmen macht. Für alle Bestände zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Tod bringt mich nicht um
Nicole Rinder. Unter Mitarb. von Franziska Roosen
Patmos-Verl. (2017)
124 S.
fest geb.