Schöne neue Welt

In seiner 1932 erschienenen Zukunftsutopie entwirft Aldous Huxley das Bild einer völlig automatisierten Welt, die allen das Glück verspricht. Menschen werden nicht mehr gezeugt, sondern in der Retorte gezüchtet im Hinblick auf ihre spätere Nützlichkeit. Schöne neue Welt Dadurch und durch die zwillingsartige Ähnlichkeit innerhalb ihrer Kaste werden Neid und Aufbegehren vermieden. Raffinierte Propaganda und billige Unterhalterhaltungsmöglichkeiten suggerieren den Bewohnern der neuen Welt einen beständigen Glückszustand in ewiger Jugend ohne Krankheit und Leid. Sollte es dennoch ein Problem geben, ist die Droge Soma stets zur Hand. In diese schöne neue Welt kommt Michel, der Sohn zivilisierter Eltern, der seine Kindheit und Jugend im Indianerreservat verbracht hat und schon dort wegen seiner Andersartigkeit zu leiden hatte. Seine Mutter hat ihm im Reservat von der neuen Welt erzählt, aber als er sie betritt, wird ihm sein Anderssein zum Verhängnis. Er kann und will sich nicht anpassen, flieht in die Einsamkeit und kommt darin um. Diese bedrückende Vision der Zukunft zwingt dazu, darüber nachzudenken, wie weit unsere heutige Welt noch davon entfernt ist. Riskant ist heute wie immer jede Kritik an der Gemeinschaft. Das Hörbuch ist trotz ausgezeichnetem Vortrag wegen des schwierigen Inhalts und der vielen Fach- und Fremdwörter nicht leicht aufzunehmen, das Buch daher vorzuziehen. Die Anschaffung des Hörbuchs lohnt sich aber bei Bedarf.

Joachim Konrad Schmidt

Joachim Konrad Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Schöne neue Welt

Schöne neue Welt

Aldous Huxley. Gelesen von Matthias Brandt
Der Hörverlag (2013)

6 CD (ca. 482 Min.)
CD

MedienNr.: 576375
ISBN 978-3-8445-1243-4
9783844512434
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.