November 1918
Alfred Döblin, bekannt vor allem durch sein Hauptwerk "Berlin Alexanderplatz", schrieb in den Jahren 1937 bis 1943 im Exil ein Monumentalwerk über das Ende des Ersten Weltkriegs und die deutsche Revolution. NDR und SWR haben dieses Werk nun mit mehr als 50 Sprechern, darunter vielen bekannten Schauspielern, gekürzt als Hörspiel herausgebracht. Beginnend am 10. November 1918, dem Tag nach dem Ausruf der Weimarer Republik, bis zur Friedenskonferenz im März 1919 in Paris spannt sich der Erzählbogen. Wie in einem Kaleidoskop kommen in kurzen Szenen fiktive Figuren und historische Personen, teilweise auch in Originalaufnahmen, zu Wort. Durch den ganzen Roman zieht sich die Entwicklung Friedrich Beckers, ehemals Altphilologe, dann Oberleutnant, der kriegsverletzt und Opfer einer Kriegsneurose ist. Daneben stehen der junge Leutnant Johannes Maus, die Lazarettschwester Hilde sowie Menschen unterschiedlichster Stände, Berufe und Ansichten in verschiedenen Städten als auch immer wieder Politiker wie Scheidemann, Ebert, Schleicher oder Hindenburg. Das Hörspiel verlangt aufmerksame, interessierte Zuhörer - diesen bietet es eine überaus beeindruckende Komposition aus Fakten, Fiktion, Erlebnissen, Politik und Weltanschauung. Ein informatives Booklet komplettiert das Hörspiel. Sehr empfehlenswert für Büchereien mit entsprechendem Publikum.
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
November 1918
Alfred Döblin. Hörspielbearb. und Regie: Norbert Schaeffer. Mit Laura Maire ...
Der Hörverl. (2014)
4 CD (ca. 262 Min.)
CD