Leere Herzen

Brittas Firma betreibt ein lukratives Geschäft mit der Vermittlung von Selbstmördern an Organisationen, die diese Klienten für terroristische Aktionen kaufen. Britta fragt nicht nach der Moral, sondern nach dem Geld, so wie viele besorgte Bürger. Die haben im Deutschland des Jahres 2025 die Nationalisten in die Regierung gewählt, getrieben von Gleichgültigkeit und Pragmatismus. Britta rechtfertigt ihren zweifelhaften Job mit dem Nutzen kanalisierter Gewalt für die Gesellschaft und der Dankbarkeit ihrer Klienten. Und dann taucht ein Konkurrent auf, der seinerseits terroristische Anschläge durchführt. Die Geschichte bewegt sich ins Genre eines Thrillers. Und sie wird zu einer Dystopie der nahen Zukunft, zwischen dem Schreck des Wiedererkennens und der Angst vor dem tatsächlichen Eintreten. Könnte es wirklich sein, dass der Mehrheit der Bürger die Waschmaschine wichtiger ist als ihr Wahlrecht? Würden sie alles tun, um ihre kuschelige Gegenwart zu erhalten? Und denken nur noch wenige an die Konsequenzen des eigenen Tuns? In dieser Hinsicht gibt das Hörbuch wichtige Denkanstöße, ist zudem spannend und nicht nur für politisch Interessierte zu empfehlen. Großartig gelesen von Ulrike C. Tscharre, die gerade in den Gesprächspassagen glänzen kann.