Frankie

Frank ist 14 und lebt bei seiner Mutter in Wien. Er ist ein ziemlich normaler Junge: er pubertiert, ist weder besonders beliebt noch unbeliebt, mag die Sonntagabende mit dem Tatort, kocht gern. Dieser routinierte Ablauf wird unterbrochen, als Franks Frankie Opa eines Tages auftaucht. Der Junge kennt seinen Großvater nicht, denn der hat die vergangenen 18 Jahre im Gefängnis verbracht. Der Opa pflegt einen rauen Ton, ist etwas aus der Zeit gefallen und nur bedingt „gesellschaftsfähig“. Für seinen Opa ist der Junge nun „Frankie“. Enkel und Großvater unternehmen einen „Ausflug“ in einem geklauten (?) Auto zu Raststätten. Das Ganze wird zum Roadtrip, auch der Junge darf mal ans Steuer. Und dann zieht Opa eine geladene Pistole, eine „Damenpistole“, natürlich gesichert. Kurz danach ist nichts mehr, wie es war – Frank kehrt nach Hause zurück, es ist fast alles wie immer, nur trägt er nun eine Waffe in der Hose. Bis die Polizei vor der Tür steht, denn der Opa hat sich seit Tagen nicht bei der Bewährungshilfe gemeldet. Michael Köhlmeier schreibt und liest (vollständig) eine ungewöhnliche Familiengeschichte voller Geheimnisse, denn bis zum Ende bleibt unklar, warum der Opa im Gefängnis war und was tatsächlich auf dem Ausflug der beiden geschehen ist. Trotz der jugendlichen Hauptfigur nicht gerade ein Jugendroman. Eine lohnende Anschaffung für ein Publikum, das sich für aktuelle Gegenwartsliteratur interessiert.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Frankie

Frankie

Michael Köhlmeier liest
der Hörverlag (2023)

1 mp3-CD (circa 361 min)
mp3-CD

MedienNr.: 614181
ISBN 978-3-8445-4847-1
9783844548471
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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