Die Unschuldigen

In einer abgelegenen Bucht lebt um das Jahr 1800 die Familie Best, Vater, Mutter, der zwölfjährige Sohn Evered und die zehnjährige Tochter Ada. Die nächste Ansiedlung ist nur mit dem Ruderboot in kaum einem Tag zu erreichen. Die Familie lebt hauptsächlich Die Unschuldigen vom Fischfang. Zweimal im Jahr kommt ein Schoner, ein kleines Segelschiff, und nimmt ihnen den Fang ab. Dafür erhalten sie Lebensmittel und andere lebensnotwendige Utensilien. Und sie sind ständig verschuldet. Dann stirbt die Mutter, entkräftet durch die ständige Plackerei und eine schwere Geburt. Kurze Zeit später sterben auch der Vater und das kaum einjährige Töchterchen. Evered und Ada sind nun allein. Trotz aller Ängste und Schwierigkeiten wollen sie sich weiter durch Fischfang am Leben halten. Hunger ist ihr ständiger Begleiter. Aber es gibt auch Lichtblicke durch die Mannschaft eines Schiffes, das unweit der Bucht wegen eines Sturmes ankert. Sie erhalten Hilfe durch den Kapitän, der sich für Tage auch in der Hütte einquartiert, dem Jungen unter anderem das Schießen beibringt und ihm zeigt, wie man Wildfallen aufstellt. Evered ist nun 17, die Schwester 15 Jahr alt; sie haben sich in ihrer Welt eingerichtet. Aber dann erwachen immer mehr Gefühle und es kommt irgendwann zu einer Vereinigung, die letztlich alles verändert. - Diese Geschichte kann Leser dazu bringen, manches im Leben neu einzuschätzen. Und wer Naturereignisse wie Sturm, Wellen, Wildnis, Packeis auch nie so recht selbst erlebet hat - hier bekommt man einen nachhaltigen Eindruck. Es ist ein schönes Buch, packend geschrieben, mit Gewinn zu lesen.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Unschuldigen

Die Unschuldigen

Michael Crummey ; aus dem kanadischen Englisch von Ute Leibmann
eichborn (2020)

349 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 959981
ISBN 978-3-8479-0052-8
9783847900528
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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