Albas Sommer
Der Umzug ihrer wohlhabenden Familie in das idyllische Valdecabriel im Jahr 1875 erlaubt Alba die Erkundung und botanische Erschließung einer gänzlich neuen Landschaft Spaniens. Mit großem Eifer studiert sie Fachbücher und Nachschlagewerke, trocknet Pflanzen und klassifiziert ihre Fundstücke sorgfältig. Als der renommierte Botanik-Professor Heinrich ihr Tal im Rahmen einer Forschungsreise aufsucht und ihr Talent erkennt, scheint es für eine kurze Zeit, als ob Alba sogar ein Universitätsstudium aufnehmen könnte. Doch ihre Träume von einer wissenschaftlichen Karriere und einer romantischen Zukunft mit Heinrich finden mit dem finanziellen Ruin ihres Vaters ein abruptes Ende. - Während etwa die emotionale Beziehung zu Heinrich der Vorstellung der Autorin entsprungen ist, wurde die Darstellung der Protagonistin jedoch auch zu großen Teilen von der Botanikerin Blanca Catalán de Ocón y Gayolá inspiriert, eine jener Wissenschaftlerinnen, deren Arbeiten in Vergessenheit geraten sind und die im Nachwort explizit gewürdigt werden. Ein inhaltlich interessanter, leicht zu lesender und optisch ansprechender Roman - breit zu empfehlen.
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Albas Sommer
Claudia Casanova ; aus dem Spanischen von Sabine Giersberg
Eichborn (2020)
239 Seiten : Illustrationen
fest geb.