Einfach losgehen

Als ausgebildeter Fotograf und Landschaftsplaner betrachtet der Autor die erlaufene (Um)Welt aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Allerdings nicht nur aus geographischen, beschreibenden, gar poetischen, philosophischen, sondern durchaus auch im ökologischen, ökonomischen, gesellschaftspolitischen, kritischen Kontext. So beginnt das Buch nach einigen Wortspielereien mit Hintersinn mit einer mehrtägigen Begehung der neuen Seenlandschaften um Leipzig, deren Ist-Zustand in Bezug gesetzt wird zu einer ersten Wanderung vor 25 Jahren durch den damals noch existierenden Braunkohletagebau, auch im Bild festgehalten. Geführte Spaziergänge zu unwirtlichen Orten, Spaziergänge "mitten durch" oder "einfach geradeaus", die ggf. den Hüter des Gesetzes auf den Plan rufen, werden ebenso beschrieben wie Wanderungen des Autors entlang offizieller Wanderrouten. Gehen als Teil eines Kunstprojektes, Quergehen und Querdenken, Gedanken beim Gehen und über das Gehen, zur Mobilität heute und in der Zukunft, Verkehrs- und Stadtplanung, Architektur und Stadtgrün, kritische Landschaften, Agrarsteppen, Abraum und Umweltgifte werden thematisiert, mit einer abschließenden Aufforderung an eine (an)teilnehmende Bürgergesellschaft, die sich wenigstens zeitweilig darauf besinnen möge, wie sie mit ihrer Umwelt und Landschaft umgeht. Für Menschen, die sich nicht (nur) mit Smartphone und Ohrstöpseln bewegen, sondern ihre Umwelt mit allen Sinnen in vielen Facetten erleben wollen.