Nach mir die Flut
Der Londoner Buchhändler John sperrt eines Tages seinen Laden zu, setzt sich ins Auto und fährt los, um spontan seinen Bruder zu besuchen. Doch dann hat er eine Autopanne. Auf der Suche nach Hilfe gelangt er zu einem herrschaftlichen Anwesen, und kann nicht mehr aufhören, sich zu wundern: Denn nicht nur, dass die Bewohner scheinbar auf ihn gewartet haben und ihn mit offenen Armen empfangen: Obwohl er keinen von ihnen jemals gesehen hat, kennen sie ihn. John beschließt zu bleiben - erst mal für eine Nacht ... - Die Autorin hat mit ihrem ersten ins Deutsche übersetzten Buch "Die Schlange von Essex" (BP/mp 18/112) einen großen Erfolg gefeiert. Nun ist ihr Erstlingswerk "Nach mir die Flut" auf Deutsch erschienen. Die Stimmung der Geschichte ist merkwürdig und fließt so dahin. Die Autorin lässt den Leser im Ungewissen: Warum bleibt John und fährt nicht einfach weiter? Was wollen die Bewohner von ihm? Wer sind sie überhaupt? Das Buch ist durchaus spannend, weil man natürlich wissen will, was da eigentlich los ist. Allerdings erfährt man das nicht wirklich. Enttäuschend für alle, die Klartext lesen wollen. Für Träumer, Liebhaber von geheimnisvollen Geschichten und Fans von einem offenen Ende allerdings zu empfehlen. (Übers.: Eva Bonné)
Tanja Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Nach mir die Flut
Sarah Perry
Eichborn (2018)
271 S.
fest geb.