Waffelsommer

Primrose lebt mit ihren Eltern in einem verschlafenen Fischerort an der kanadischen Küste. Nach einem schlimmen Sturm sind ihre Eltern verschollen. Während Primrose beharrlich an der Hoffnung festhält, dass diese auf einer einsamen Insel gestrandet Waffelsommer sind und zurückkehren, sobald jemand sie findet, sind alle anderen der festen Überzeugung, dass ihre Eltern im Sturm umgekommen sind. Und es sind reichlich skurrile Typen, die hier leben: eine Dame mit adliger englischer Verwandtschaft, eine andere, bei der sogar die Kekse nach Mottenkugeln schmecken, ihr Onkel Jack, der als Immobilienmakler den Ort zu einer Touristenattraktion machen will oder Miss Bowzer, die in ihrem Lokal jedes Gericht auf einer Waffel serviert. - Die Hartnäckigkeit der Ich-Erzählerin grenzt sicher an Verdrängung, aber wenn sie alle Erwachsenen mit der Gegenfrage beschämt, ob sie denn noch nie in ihrem Herzen etwas ganz sicher gewusst haben, wird die Größe ihrer Hoffnung sichtbar. Diese unbeirrbare Hoffnung und die schrägen Personen machen dieses Buch zu einem kleinen Juwel. Nicht nur das Rezept für Waffeln ist Balsam für die Seele, auch die anderen Gerichte stillen mehr als den körperlichen Hunger. - Diese bitter-süße Erzählung, die bereits 2005 unter dem Titel "Ein langer Sommer voller Wunder" erschienen ist, kann vielen Büchereien ans Herz gelegt werden.

Astrid Frey

Astrid Frey

rezensiert für den Borromäusverein.

Waffelsommer

Waffelsommer

Polly Horvath. Mit Vignetten von Martin Haake
Aladin (2015)

190 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 580271
ISBN 978-3-8489-2052-5
9783848920525
ca. 12,90 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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