Eines Abends in Paris

Der Erfolgsroman "Das Lächeln der Frauen" (BP/mp 11/353) von Nicolas Barreau bezog einen Teil seiner Wirkung aus verführerischen Gerichten. Diesmal sind es namhafte alte Kinofilme, die die Handlung begleiten, z.T. auch auf sie abfärben. Der Ich-Erzähler Eines Abends in Paris Alain betreibt ein Kino für Liebhaber alter Filme. In dieses Cinéma Paradis kommt regelmäßig eine Dame in einem roten Mantel. Endlich getraut sich Alain, sie anzusprechen. Nach einem gemeinsamen Restaurantbesuch hängt der Himmel für beide voller Geigen. Doch vor dem Wiedersehen taucht der berühmte Filmregisseur Allan Wood auf. Er will im Cinéma Paradis einen Film mit dem Weltstar Solène drehen. Alain wird mit dieser Schauspielerin zusammen fotografiert und sieht sich tags darauf in den Zeitungen als ihr möglicher neuer Liebhaber. Als Mélanie nicht zur Verabredung erscheint, ist Alain ratlos, hat er doch nicht einmal ihre Adresse oder ihre Telefonnummer. Nun beginnt eine filmreife hektische Suche, bei der ihn sein Freund Robert, ein Frauenheld, berät. Diese führt zuerst zu einer falschen Mélanie, dann zu Méta, der fast verlorenen Tochter von Allan Wood. Als er Mélanie endlich zufällig sieht, verfolgt er sie wild durch halb Paris, also fast wie in einer Filmkomödie. Endlich führt die Aussöhnung zweier Schwestern ein glückliches Ende herbei. - Zwar hat dieser Roman nicht die Raffinesse seines Vorgängers "Das Lächeln der Frauen", aber die mehr oder weniger in die Handlung eingebundenen 25 alten Erfolgsfilme sowie die zarte Unbeholfenheit Alains, aber natürlich auch Ambiente und Lebensgefühl von Paris machen die Lektüre zu einem Genuss. (Übers.: Sophie Scherrer)

Bernhard Grabmeyer

Bernhard Grabmeyer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Eines Abends in Paris

Eines Abends in Paris

Nicolas Barreau
Thiele (2012)

362 S.
fest geb.

MedienNr.: 572464
ISBN 978-3-85179-177-8
9783851791778
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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