Leben wie in der Toskana
Der Autor und seine Frau haben ihr unruhiges Leben in Kanada hinter sich gelassen und das getan, was viele letztlich doch nicht wagen: aussteigen, sich auf dem Land ein Haus kaufen und ein anderes Tempo als das der Großstadt leben. Dieses Abenteuer des "Regroundings" haben sie bis heute nicht bereut und erläutern hier ausführlich und in der Begeisterung darüber ansteckend, warum. Als Kenner beider Lebenswelten beschreibt Maté aus seiner Perspektive deren verblüffende Unterschiede und bevorzugt als Fazit den "einfachen Reichtum", speziell dieser Region, jenseits einer von ihm scharf kritisierten Konsumwelt. Den hier mit vielen nachvollziehbaren Beispielen gepriesenen Gegenentwurf im Rahmen der eigenen Möglichkeiten nachzuleben, dazu will dieses Lebenslust versprühende Buch anstiften. Und das gelingt in dieser unterhaltsam verfassten Lektüre, mit dem Flair der Authentizität, von Seite zu Seite immer mehr. Roman, Reportage und Biografie in einem und auf den letzten 34 Seiten zum Glück auch noch Kochbuch. Für alle Büchereien!
Elisabeth Burgis
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Leben wie in der Toskana
Ferenc Maté
Thiele (2013)
295 S.
fest geb.