Aberland

Elisabeth, 58, hadert ebenso wie ihre Tochter Franziska, Mitte 30 und Mutter eines dreijährigen Sohnes, mit dem bisherigen Verlauf ihres Lebens. Beide gehören zum gutbürgerlichen Milieu und beide leben in einer klassischen Familienform, in der die Aberland Frauen zuhause bleiben, beide auf der Suche nach kleinen oder auch dauerhaften Fluchten aus dieser Situation. Sie denken viel über sich und ihr Leben nach, im Gegensatz zu Elisabeth zieht Franziska Konsequenzen, nimmt ihre Doktorarbeit wieder auf und versucht, die Rollenverteilung zu ändern. - Äußerst dialogarm, mit wenig Handlung wird der Leser in die teils zeitlich verschachtelten Gedankenströme der Frauen hineingezogen; Franziska in personaler, Elisabeth in Ich-Perspektive erzählt. Zwei Frauen, über die boshaft, mit scharfem Blick und durchaus komisch geschrieben wird: ein lesenswerter Roman mit viel Stoff für Diskussionen, z. B. für Literaturkreise. Für ausgebaute Belletristikbestände.

Cornelia Klöter

Cornelia Klöter

rezensiert für den Borromäusverein.

Aberland

Aberland

Gertraud Klemm
Literaturverl. Droschl (2015)

183 S.
fest geb.

MedienNr.: 583408
ISBN 978-3-85420-963-8
9783854209638
ca. 19,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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