Krapfenkochbuch

Viele kennen nur den Faschingskrapfen, doch tatsächlich sind Krapfen ein Gebäck, das in der traditionellen alpenländischen Bauernküche zu den großen kirchlichen Hochfesten, zu Neujahr, Lichtmess, Erntedank, zu Hochzeiten und Taufen sowie zu vielen anderen Festlichkeiten gereicht wird. Die klassischen Krapfen werden fast ausschließlich in heißem Fett, Öl oder Schmalz gebacken. Die Autorin hat die meisten ihrer 200 Rezepte in den österreichischen Bundesländern, in Bayern, Südtirol und der Schweiz gesammelt. Nach einer fachkundigen Einführung in die Herstellung der verwendeten Teigarten vom Germ- über den Brand- und Blätterteig bis hin zum Mürbteig beginnen die Rezepte. Wer sich auf die oben beschriebene Krapfenreise begibt, beginnt mit den Wiener Faschingskrapfen, den Punschkrapfen und Jungfernnudeln, lernt Topfen-Krautkrapfen kennen, sogar Fleisch- und Wurstkrapfen, landet nach diesem Ausflug wieder bei den süßen Stangl- und Preiselbeerkrapfen, den Innviertler Radlkrapfen, die so gar nicht wie Krapfen aussehen, den Rauschkrapfen und Zuckerstrauben, den Apfel- und Hochzeitsnigelen und so fort. Diese Krapfenreise ist nebenbei auch ein lobenswerter Versuch, regionale Backtraditionen der drohenden Vergessenheit zu entreißen. Bei der Unmenge an Vorschlägen müssen viele der Rezepte ohne eine eigene Abbildung auskommen. Die übrigen Aufnahmen machen dieses Buch dennoch zu einem im Ganzen schönen Werk. Alle Rezepte sind kurz, prägnant, aber hinreichend beschrieben. - Ein Buch voller Raritäten, das größeren Beständen absolut zu empfehlen ist.