Wie Baptiste starb
Baptiste, seine beiden Brüder und seine Eltern werden bei einem Wüstentrip von Dschihadisten entführt. Als einziger überlebt der 14-jährige Baptiste und wird von einem Ermittler nach den Geschehnissen gefragt. Nur mühsam kann dieser in dem traumatisierten Jungen das Erlebte wieder aufrufen: Baptiste ist von den Entführern von seiner Familie getrennt worden, um ihn zu einem Kinderkrieger auszubilden. Er bekommt den Namen Yumai und wird von den Dschihadisten, auch unter Einsatz von Drogen, in ihr Leben und Denken eingeführt. Bei einem mehrtägigen Aufenthalt in einer Wüstenhöhle, in der Baptiste/Yumai von den Islamisten zur Abhärtung allein gelassen wird, entdeckt er nicht nur die Schönheit der Wüstennatur, die ihn fasziniert, sondern auch die jahrtausendealten Felszeichnungen von vorzeitlichen Jägern, die ihn magisch anziehen. Immer mehr gerät der Junge in den Bann des Denkens der Dschihadisten. Schließlich tötet er mit einem Messer seinen Lieblingsbruder Louis. - Mit viel psychologischer Kenntnis und erzählerischem Können beschreibt der Autor die Erlebnisse des Protagonisten. Ein bei allem literarischen Geschick und einer brillanten Darstellung heftiges, vom Inhalt her bisweilen entsetzliches Buch, das einen nach der Lektüre sehr nachdenklich zurücklässt. (Übers.: Margret Millischer)
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wie Baptiste starb
Alain Blottière
Lenos-Verl. (2019)
Lenos Babel
202 S.
fest geb.