Krebs

Franco Cavalli, geboren 1942, führt ein arbeitsreiches Leben im Dienste der Krebskranken in der ganzen Welt als Chefarzt für Onkologie, Professor, Chefredakteur, Präsident, Institutsdirektor, Forscher, Preisträger, Politiker, Redner und Projektleiter in der Dritten Welt. Er kennt die Tücke der Krankheit, welche eine sechstausendjährige Geschichte hat und wie ein Chamäleon in fast 200 Tumorarten auftritt. Der Autor versteht es exzellent, die Sprache der Forschung und der Mediziner für den Laien verständlich zu transferieren und zu interpretieren. Er vermittelt sein eigenes Verständnis einerseits von dem Phänomen Krebs in seiner Vielschichtigkeit und andererseits über den Stand der Forschung und der technischen und therapeutischen Medizin. Brennende ethische Probleme werden erörtert, z.B. die Arzt-Patienten-Beziehung in allen Stadien der Krankheit. Franco Cavalli vertritt die Auffassung, dass über ihre Krankheit gut aufgeklärte Menschen mehr Kampfgeist und Verständnis für ärztliche Maßnahmen aufbringen. - Eigentlich eine gelungene ganzheitliche Herangehensweise an die allgegenwärtige Bedrohung Krebs, schade nur, dass der Autor ein in diesem Kontext keineswegs unbedingt nötiges Kapitel eingefügt hat, in dem er die aktive Sterbehilfe für Krebspatienten im Endstadium befürwortet. Aus diesem Grund ist das Buch ungeeignet für katholische öffentliche Büchereien.