Israel

Ein fünfjähriger Aufenthalt in Tel Aviv ließ die Autorin tief in die von religiösen und kulturellen Traditionen geprägte israelische Gesellschaft eintauchen. Differenziert beschreibt sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit der Lebensweise und dem Lebensrhythmus der Israelis und beleuchtet die Bedeutung des Kollektivs, der nationalen Identität, der Armee und den Stellenwert der Familie, aber auch die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen den vom Staat geförderten Ultraorthodoxen, den unerwünschten Behinderten, den ausgegrenzten arabischen Israelis und den rechtlosen Fremdarbeitern und Flüchtlingen. Kritisch äußert sie sich z.B. zum israelischen Zerrbild vom bösen Araber, zur Darstellung von Arabern in den Schulbüchern und zu manchen seltsamen Gesetzen. Genauer als viele akademische Analysen öffnet dieses lesenswerte Buch den Blick für die vielschichtige Lebenswelt dieses Landes.