Die Ungehaltenen
Elyas stürzt nach dem Tod seines Vaters in eine Identitätskrise. Er schmeißt sein Studium, verliert seinen Freundeskreis, seinen deutschen Kiez und lässt auch seine Familie über seine Probleme im Dunkeln. Allein der beste Freund seines Vaters Cemal findet Zugang zu ihm, denn auch er hadert mit dem Verlust seiner zweiten Heimat Deutschland. Als Elyas bei einer Integrationsveranstaltung die attraktive türkische Ärztin Aylin kennenlernt, wendet sich das Blatt. Sie reisen zusammen in die Türkei; Aylin, um ihrer türkischen Familie klar zu machen, dass Deutschland ihre Heimat ist, und Elyas, um wieder einen Sinn in seinem Leben zu finden. - Das Erstlingswerk des Autors schwankt zwischen Traum und Wirklichkeit und spiegelt dadurch glaubwürdig die Orientierungslosigkeit des Protagonisten wider. Leider verliert sich dadurch manchmal der rote Faden der Geschichte und der Leser tut sich schwer, den Gedanken des Autors zu folgen. Dennoch ist es ein empfehlenswerter Roman über die Diaspora junger Deutsch-Türken in zweiter Generation.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Ungehaltenen
Deniz Utlu
Graf (2014)
234 S.
fest geb.