Besserland

Alexandra ist erst ein paar Jahre alt, als sie ihre Heimatstadt Gomel in Weißrussland mit ihren Eltern verlässt. Wie so viele Juden fürchten sie den wieder zunehmenden Antisemitismus. Außerdem leben sie in einem seit dem Unglück in Tschernobyl Besserland verstrahlten Gebiet. Sie führen ins Besserland Amerika, erzählt man Alexandra. Doch es stellt sich heraus, dass die Reise alles andere als einfach wird. Zunächst müssen sie sämtlichen Schmuck beim Zoll lassen, dann weitere Wodkaflaschen an Mittelsmänner verschenken und schließlich werden den Eltern bei der Einreise in Deutschland die Diplome abgenommen. Als man ihnen wenig später ein deutsches Visum in Aussicht stellt, beschließen die Eltern, gar nicht erst nach Amerika zu reisen, sondern in Nordrhein-Westfalen ein neues Leben aufzubauen. Schließlich war das Asylantenheim in Frankfurt ein Paradies, mit dem großen Frühstücksbüffet und den netten Helfern. Die Freude der Familie bekommt einen Dämpfer, als herauskommt, dass sie sich nun fortan eine winzige Wohnung mit einer befreundeten Familie teilen und außerdem äußerst genau mit dem ihnen zur Verfügung gestellten Budget haushalten müssen. Als dann - zwar in einer von den Freunden getrennten Wohnung, aber immer noch auf engem Raum - noch Oma Anna nachkommt, bricht der Streit zwischen den Familienmitgliedern aus. Doch zum Glück gibt es immer wieder Lichtblicke: Der Englischlehrer Klaus und seine Frau Jutta gehören zu den Menschen, die Alexandras Familie die Eingewöhnung in Deutschland und die Alltagspflichten ein wenig erleichtern. - Sehr zu empfehlen.

Clara Braun

Clara Braun

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Besserland

Besserland

Alexandra Friedmann
Graf (2014)

271 S.
fest geb.

MedienNr.: 408293
ISBN 978-3-86220-052-8
9783862200528
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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