Die Lüge

Überzeugt von der Idee des real existierenden Sozialismus, kehrt Hildebrand Einzweck kurz nach Kriegsende Westdeutschland den Rücken und wandert in die DDR aus. Die kleine Familie, die er dort gründet, verlässt er schon bald und macht Karriere Die Lüge als Kulturfunktionär. In dieser Position tritt er nicht nur als Förderer junger Talente auf, sondern er bespitzelt die Musikszene für die DDR-Staatssicherheitsbehörde. Sein Sohn, Hadubrand, "Harry", entpuppt sich schon in jungen Jahren als Komponistentalent. Harry zeigt sich zunächst regimekritisch und begehrt zaghaft auf, doch beugt er sich nach und nach der Zensur durch das DDR-Regime. Er ahnt sogar, dass er von seinem Vater ausspioniert wird, doch zu einem offenen Konflikt zwischen den beiden kommt es nicht. Vielmehr richtet Harry sich -wie sein Vater- bequem in den Strukturen des DDR-Regimes ein und versorgt seinen Vater sogar mit Insiderwissen aus der Musikerszene. - 25 Jahre nach dem Fall der Mauer wartet der Lyriker Uwe Kolbe mit einem literarisch überaus anspruchsvollem Roman mit Anleihen an seine eigene Biografie auf. Der 1957 in Berlin geborene Autor verließ 1988 die DDR, nachdem er aufgrund kritischer Texte in das Visier der Staatssicherheit geraten war. Unter seinen Bespitzlern war sein Vater, der als IM für die Stasi tätig war. Ein Roman von nachhaltiger Brisanz, aber leider sprachlich sehr überladen, sperrig und verwirrend. Auch inhaltlich nicht immer nachvollziehbar, da dem Hörer Insiderwissen fehlt und Kolbe dies nicht liefert. Als Hörbuch sehr schwierig und daher nicht für ein breites Publikum geeignet. Eher für größere Bestände.

Sylvia Steinbach

Sylvia Steinbach

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Lüge

Die Lüge

Uwe Kolbe. Gelesen von Markus Meyer ...
Der Audio Verl. (2014)

6 CD (ca. 455 Min.)
CD

MedienNr.: 399184
ISBN 978-3-86231-336-5
9783862313365
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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