Die trüben Wasser von Triest
Die 90-jährige Ursula Cohen wird im Triester Hafenbecken tot aufgefunden. Schnell wird klar, dass die ältere Dame Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Das Ermittlertrio um Commissario Benussi, Inspektorin Morin und Inspektor Gargiulo nimmt seine Arbeit auf und gerät alsbald in ein Geflecht aus Tatmotiven, Alibis und persönlichen Beziehungen: Ursula Cohen hat sich zu Lebzeiten mit ihrer bestimmenden und herrschsüchtigen Art nicht nur Freunde gemacht. Sie ist vielen Menschen in ihrem Umfeld auf die Füße getreten, so dass es fast nicht verwundert, dass die Liste der Tatverdächtigen lang ist. Vom Gärtner bis zur Haushälterin, vom Neffen mit seiner Exfrau bis zum Käufer der Cohenschen Villa - alle hegten sie einen Groll gegen das Opfer, alle hatten ein Tatmotiv und ein mehr oder weniger wasserdichtes Alibi. - Ein solider Krimi, in dessen Zentrum weniger die Frage nach dem Mörder steht, sondern vielmehr die Lebensgeschichten, enttäuschten Träume und seelische Verletzungen der Tatverdächtigen, aber auch die des Opfers. Im Grundton ein eher ruhiger Roman, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut, da die Autorin mit einem geschickten Geflecht aus Beziehungen und überraschenden Wendungen aufwartet und zu überzeugen vermag. Sehr gut gelesen von Dietmar Bär. Breit einsetzbar.
Sylvia Steinbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Die trüben Wasser von Triest
Roberta De Falco. Lesung mit Dietmar Bär ...
Der Audio Verl. (2014)
5 CD (ca. 357 Min.)
CD