Auschwitz

Kurz nach dem Krieg führten Hermann Langbein und H.G. Adler viele Interviews mit Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz. Beeindruckend ist die detaillierte Schilderung der Zeitzeugen über den allgemeinen Ablauf im Lager. Man merkt ihnen in Auschwitz jedem Satz an, wie viel Kraft ihnen die betont sachliche, manchmal unterkühlt wirkende Berichterstattung abverlangt. Eingeschoben sind dazu die Tonprotokolle der Verhöre von Rudolf Franz Ferdinand Höß, der in Hitlers Auftrag das Lager aufbaute und mit der in diesem Zusammenhang erschreckenden deutschen Gründlichkeit vorging, ohne auch nur den Ansatz einen Zweifels an seiner Arbeit zu zeigen. Die verschiedenen Erzählebenen beleuchten die Systematik einer menschenverachtenden Handlungsweise, die Ungeheuerlichkeit der Verbrechen der Nationalsozialisten. "Es zu verstehen ist unmöglich, doch es zu wissen ist notwendig und sich zu erinnern ist eine Verpflichtung" - dieses Zitat von Primo Levi drückt alles aus, was dieses Feature ausmacht, das bereits 1961 vom WDR in Zusammenarbeit mit den ehemaligen Lagerhäftlingen H.G. Adler und Hermann Langbein entstand. Die CDs sind keine leichte Unterhaltung, sie sollten jedoch auf jeden Fall in Büchereien eingestellt werden, die mit Schulen zusammenarbeiten und aktiv beworben werden. Die Interviews sind eine Aufforderung, sich mit der Deutschen Geschichte auseinanderzusetzen.

Leoni Heister

Leoni Heister

rezensiert für den Borromäusverein.

Auschwitz

Auschwitz

H. G. Adler / Hermann Langbein. [Tondokumente von Jehuda Bacon ... Zeitzeugnisse von Otto Ambros ...]
Der Audio Verl. (2015)

3 CD (ca. 171 Min.)
CD

MedienNr.: 580768
ISBN 978-3-86231-507-9
9783862315079
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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