Die Frauen, die er kannte

Vor Jahren hat Sebastian Bergmann wesentlich dazu beigetragen, den Serienmörder Hinde zu fassen. Als nun wieder eine Reihe von Frauen nach dem absolut gleichen Schema ermordet werden, denkt die Polizei natürlich an einen Nachahmungstäter; Hinde Die Frauen, die er kannte wurde seinerzeit zu lebenslanger Haft verurteilt und sitzt nach wie vor im Gefängnis. Bergmann, der seine Frau und seine Tochter bei dem Tsunami in Asien verloren hat, ist traumatisiert, macht seiner Umwelt das Leben schwer und bedrängt nun Höglund, ihn wieder in die Kommission aufzunehmen. Er hat nämlich erkannt, dass die neuen Mordopfer alles Frauen sind, mit denen er irgendwann einmal geschlafen hat. Bergmann ist sich sicher, Hinde will sich an ihm rächen; und der hochintelligente, skrupellose und manipulative Mörder zieht offensichtlich die Fäden, obwohl er im Gefängnis sitzt ... - Da der Verlag schon angekündigt hat, dass es eine fünfteilige Serie um den Profiler Bergmann geben wird, muss die Hauptfigur natürlich überleben. So wie Bergmann geschildert wird, fällt es schwer, auch nur ansatzweise Sympathie für ihn aufzubringen, wird er doch als egomanischer, selbstzerstörerischer Kotzbrocken dargestellt. Aber das ist auch ein Teil des Faszinosums an dieser unerhört spannenden Geschichte. Der Autor gibt den traumatischen Erlebnissen in der Kindheit der Mörder viel Raum. Damit wird einmal mehr deutlich, was Erwachsene anrichten, wenn sie empfindsame Kinderseelen nachhaltig erschüttern und verwunden. Durch die Detailversessenheit der beiden Autoren geriet das Buch etwas zu lang. Aber für Freunde dieses Genres ist die Geschichte mit zahlreichen interessanten Protagonisten sehr empfehlenswert. (Übers.: Ursel Allenstein)

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Frauen, die er kannte

Die Frauen, die er kannte

Hjorth & Rosenfeldt
Rowohlt Polaris (2012)

728 S.
kt.

MedienNr.: 364679
ISBN 978-3-86252-020-6
9783862520206
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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