Warum die Hölle nach Schwefel stinkt
Geologen haben es schwer: ihr Forschungsgegenstand ist die - gegenüber den anderen faszinierenderen Elementen Wasser, Feuer und Luft - undurchsichtige Erde, als Müllgrube vernachlässigt oder ihrer Schätze beraubt, noch dazu Ort der Hölle. Damit stimmt der Naturwissenschaftler auf die "unterirdischen Fahrt" ein, die mit der Suche beginnt, wo sich der Schlund als Eingang und der Fluss mit Charons Fähre als Überfahrt zur Unterwelt befinden. Dabei mischt der Autor gekonnt das geologische Wissen mit literarischen Zitaten und Vorstellungen aus der antiken Mythologie sowie mit persönlichen Erlebnissen und nimmt den Leser z.B. mit in die Umgebung von Neapel oder nach Griechenland. Die Reise in die Unterwelt, die sich an Dantes Höllenkreisen orientiert, wird so niemals langweilig, bedarf aber auch keiner Vorkenntnisse. Viele teils farbige Fotos, Karten und Abbildungen ergänzen den spannenden Text sinnvoll. Mehrere Register und ein umfassendes Literaturverzeichnis runden das Buch gelungen ab: es sucht umfassende Zusammenhänge und fördert die breite Allgemeinbildung genauso wie ein "tieferes" Verständnis für die Erdwissenschaften, insbesondere die Geologie - sehr empfehlenswert!
Bernhard Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Warum die Hölle nach Schwefel stinkt
Salomon Kroonenberg
Primus-Verl. (2013)
271 S. : zahlr. Ill. (überw. farb.), graph. Darst., Kt.
fest geb.