Heimatjahre

Der junge Christian Ebinger wächst in einem verschlafenen Dorf zwischen Stuttgart und Tübingen auf. Es ist Nachkriegszeit, und auch an dem verschlafenen Ort ist von der jüngste Vergangenheit nicht unberührt geblieben. So gibt es noch ewig Gestrige, Heimatjahre Kriegsheimkehrer, Angehörige der Besatzungsmacht und den üblichen dörflichen Filz. Christian entdeckt schon in frühen Jahren seine Liebe zum Schreiben. Er verfasst eine Dokumentation über die Heimkehr von Kriegsgefangenen, fällt durchs Abi und steht plötzlich dem großen Louis Armstrong gegenüber, den er natürlich begeistert interviewt. Als er wehrmündig wird, möchte er verweigern, doch er fällt durch die Gewissensentscheidungsprüfung und muss zur Bundeswehr einrücken. Doch er hat Glück und kommt schließlich in die Schreibstube, wo er seiner großen Leidenschaft in Ruhe frönen kann. - Vor dem Hintergrund dieser Bildungsromanhandlung zeichnet der Autor in gekonnter Manier die enge, aber so aufschlussreiche Welt in einem deutschen Dorf nach dem Krieg auf, die auf vielfältige Weise die Konsequenzen des Kriegstraumas durchleben muss. Der Roman trägt eindeutig autobiografische Züge. Und ist so ein auch stilistisch gutes literarisches Zeugnis der deutschen Nachkriegsgeschichte, meisterhaft geschildert und spannend wie authentisch erzählt. Sehr zu empfehlen.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Heimatjahre

Heimatjahre

Felix Huby
Klöpfer & Meyer (2014)

471 S.
fest geb.

MedienNr.: 579268
ISBN 978-3-86351-083-1
9783863510831
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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