2850 Kilometer
In einer Mischung aus Zeitdokument, Sachbuch und Reisebericht schildert die Filmemacherin Miriam Faßbender ihre Erlebnisse mit Armutsflüchtlingen in Nordafrika. Sie erzählt mit viel Empathie vom Überlebenskampf der Migranten im Alltag, von ihrer Drangsalierung durch organisierte Banden und Behörden, vom Ansturm auf den Zaun der an Marokko grenzenden spanischen Exklave Melilla. Die vor dem Elend Afrikas fliehenden Menschen haben nach Auffassung der Autorin einen Anspruch auf Aufnahme in Europa. Begründet wird das mit "postkolonialer Ausbeutung" durch die Europäer sowie mit den "rassistischen Machtverhältnissen" (S. 232). Sollen und können wir wirklich alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt aufnehmen? Dazu schweigt sich die Autorin aus. - Das Buch liefert eine spannende Reportage über afrikanische Armutsflüchtlinge mit dem Ziel Europa, nicht mehr und nicht weniger. Überall einsetzbar.
Johann Book
rezensiert für den Borromäusverein.
2850 Kilometer
Miriam Faßbender
Westend (2014)
310 S. : Ill., Kt.
kt.