Worte, die man mir nicht sagt
Wer zwischen dem eigenen Reden und den gehörlosen Eltern pendeln muss, hat viele Schwierigkeiten zu überwinden. Die betroffene Autorin berichtet zunächst in kurzen Skizzen von ihrer Familiengeschichte mit ihren tauben Eltern und erzählt dann, was sie als Kind, als Jugendliche und junge erwachsene Frau im Umgang mit ihnen ärgert, nervt, liebt und hasst, worüber sie sich schämt, immer begleitet von dem Wunsch, mit den Eltern nicht nur in der Gebärdensprache, deren Entwicklung ab 1977 sie ausführlich vorstellt, kommunizieren zu können. Es sind ehrliche Einblicke in eine ungewöhnliche Situation, bisweilen burschikos und deftig, aber auch feinfühlig beschrieben, der vor allem Betroffene verständnisvoll begegnen werden.
Worte, die man mir nicht sagt
Véronique Poulain
Ullstein extra (2015)
151 S.
kt.