Fester Grund
Mitten in den Ermittlungen zu gewalttätigen Überfällen und Misshandlungen von Frauen im fiktiven skandinavischen Staat Doggerland wird Kommissarin Karen Eiken Hornby damit konfrontiert, dass die Sängerin Luna, ein einheimischer Weltstar, nicht mehr ins Tonstudio zurückgekehrt ist. Hat sie heimlich die Insel verlassen oder ist ihr etwas zugestoßen? Ein Lebenssignal per Handy löst die Spannung, während sich die Kommissarin immer tiefer in die Misshandlungsserie einarbeitet und aufdeckt, dass ein möglicher Verdächtiger gar nicht an den Rollstuhl gefesselt ist, was sie in große Gefahr bringt. Sie gerät bei ihren Recherchen in einen Unfallstau. Verursacht hat ihn der Bodyguard der Diva. Deshalb kommen ihr Zweifel, ob das Handysignal tatsächlich von der abgereisten Sängerin stammt. In letzter Minute finden sie und ihre Kollegen die Frau gefangen in einem ehemaligen Jugendlager. - Doggerland ist ein idealtypisches Stück Skandinavien. Die Fiktion gibt der Autorin die Freiheit, Strukturen nach dem Bedarf der Handlung zu schaffen. Dadurch vermeidet sie Irritationen, wie sie gelegentlich in Krimis auftreten, die in realen Gegenden angesiedelt sind. Durchaus menschlich, aber keineswegs überzogen ist die Nebenhandlung aus der Lebensgeschichte der Ermittlerin, bis hin zu deren Misstrauensanfällen ihrem Freund gegenüber. Eine angenehm spannende Lektüre mit einem Blick in das Nebeneinanderlaufen von Ermittlungen.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Fester Grund
Maria Adolfsson ; aus dem Schwedischen von Stefanie Werner
Ullstein (2021)
Doggerland
398 Seiten : Karte
kt.