Bericht des Pilgers
In der dritten Person beschreibt und deutet der Heilige Ignatius von Loyola seine persönlichen Erfahrungen, die ihn zu Gott führten. Sie beginnen damit, wie er als schwer verwundeter Offizier aus Langeweile in einem frommen Buch liest und enden mit
den Anfängen des von ihm gegründeten Jesuitenordens. Es ist in erster Linie eine Seelen- und keine Lebensgeschichte, die hier beschrieben wird. Und es ist alles andere als ein süßliches Heiligenbild, vielmehr das dramatische Ringen um Gott, das hier vorgestellt wird. Dennoch ist die Sprache dieses Berichts nüchtern, einfach und eingängig. Das ist wohl auch ein Verdienst des Jesuiten Michael Sievernich, der den kaum hundert Seiten umfassenden "Bericht" neu übersetzt hat. Von ihm stammt auch ein aufschlussreicher Essay am Schluss des Buches, in dem er den Lebenslauf und die Spiritualität Ignatius von Loyolas zusammenfasst. Erfreulicherweise enthält das Buch auch eine Karte mit den Reisen des Heiligen und eine Zeittafel sowie 80 Reproduktionen einer barocken Kupferstich-Reihe. Selbst kleineren Beständen schon zu empfehlen.
Alois Bierl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Bericht des Pilgers
Ignatius von Loyola. Hrsg., übers. und eingel. von Michael Sievernich
Marixverl. (2006)
236 S. : zahlr. Ill., Kt.
fest geb.