Glücksökonomie
Unter Glücksökonomie verstehen die beiden Autorinnen alle Formen des Wirtschaftens, welche die Lebenszufriedenheit von Menschen und Gesellschaften fördern. Wie vielen immer stärker bewusst wird, steigern Eigentum und Geld das Wohlbefinden nur begrenzt, Kooperation und Spaß am Teilen und Teilhaben dagegen sehr wohl. Glücksstudien beweisen: "Wer sein Glück allein oder gar in Konkurrenz zu anderen zu maximieren versucht, verfehlt es; wer hingegen seine Lebenspriorität darauf legt, sich selbst nicht so zu beachten und andere glücklich zu machen, wird dabei selbst glücklich." So lehnen sich auch immer mehr Menschen gegen Ausbeutung, Umweltzerstörung und den Turbokapitalismus auf, um in einer solidarischen Ökonomie, selbstbestimmt, ohne Stress und Burn-out zu arbeiten. Die neuen Firmen, Kooperativen, Genossenschaften verwirklichen die neue Unternehmensstrategie, geben ihre Produkte, z.B. Erfindungen oder Computerprogramme, zur allgemeinen Nutzung frei. So erhält die alte, rein kapitalistisch orientierte Wirtschaft einen menschenfreundlicheren Gegenentwurf. Nicht zuletzt aufgrund der vielen Beispiele aus der Praxis ein Werk, das weite Verbreitung finden sollte.
Michael Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Glücksökonomie
Annette Jensen ; Ute Scheub
Oekom-Verl. (2014)
315 S. : Ill.
fest geb.