Die Humusrevolution
Nach der Aufschlüsselung der durch die industrielle Landwirtschaft verursachten Belastungen und Zerstörungen plädieren die Autoren für eine regenerative Agrikultur, die den Kohlenstoff speichernden Humusaufbau fördert und die lokale Ökonomie revitalisiert. Weltweit zusammengetragene Beispiele zeigen kleinbäuerliche Betriebe mit ökologischen Praktiken auf Äckern und in Gärten sowie im Forst- und Weidebetrieb. Die Autoren beschreiben die dazu notwendigen Bodenlebewesen, die die Fruchtbarkeit des Bodens bedingen, und die durch den Einsatz chemischer Mittel und Pestizide geschädigt bzw. vernichtet werden. Auch wenn die Zusammenarbeit von Stadt und Land gefordert wird, Hofläden, Allmende, Gartenbauringe usw. propagiert werden, bleibt bei allen vorgeschlagenen Projekten die Frage, ob - trotz Vision für 2050 - durch kleinteilige Landwirtschaft die Lebensmittelversorgung von Millionenstädten gesichert werden kann. Auch die vorgelegten Zahlen müssen mit einer gewissen Skepsis und mit der Fähigkeit zum Nachrechnen betrachtet werden. Eine umfangreiche Liste von Empfehlungen und der möglichen Kooperationspartner für eine Agrarwende schließen das Buch ab, das Vorbild sein kann und zumindest für die sinnvolle Nutzung des eigenen Gartens wertvolle Tipps enthält.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Humusrevolution
Ute Scheub ; Stefan Schwarzer
Oekom-Verl. (2017)
235 S. : zahlr. Ill. (überw. farb.), graph. Darst.
kt.