Leibniz war kein Butterkeks
Die großen Fragen des Lebens: Wer wir sind, woher wir kommen, wie wir zu einem guten Leben finden etc., als Dialog zwischen Vater und Tochter in einfacher Sprache. Die Lust an der Lektüre dieses durchaus unterhaltsamen Gesprächs wird dem christlich orientierten Zeitgenossen allerdings durch einen durchgehend anti-religiösen Einschlag verleidet, der auch vor schön klingenden Phrasen nicht zurückschreckt ("Nachdenken ist nicht nur vernünftiger als Nachbeten, es macht auch viel mehr Spaß", S. 11). Auch wenn die grundsätzliche Kritik am Gottes-Begriff bei "Deutschlands Chef-Atheist" (S. 45) von der ernsthaften, für den Autor ungelösten Theodizee-Frage (warum der allgütige und -mächtige Gott so viel Leid zulässt), ausgelöst wird, der intellektuellen Kraft religiöser Weltdeutungen und im Glauben fundierter Wert- und Lebenseinstellungen wird sein Buch in keiner Weise gerecht. Für die katholische Büchereiarbeit daher nicht geeignet.
Stefan Raueiser
rezensiert für den Borromäusverein.
Leibniz war kein Butterkeks
Michael Schmidt-Salomon & Lea Salomon
Pendo (2011)
286 S.
fest geb.