Aufschrei in Ascot
Fulke Tyndall ist Englands bekanntester Sportmoderator - angesehen, reich und mit einem Bilderbuch-Familienleben. Doch kurz vor dem Pferderennen von Ascot wird er ermordet aufgefunden. Der Tathergang erinnert stark an einen Mafiamord aus den Paten-Filmen und die Suche nach Verdächtigen gestaltet sich aufgrund von Tyndalls Beliebtheit und (jedenfalls nach außen hin) stets vorbildlichem Benehmen äußerst zäh. Als sich die taffe Ermittlerin Rosy Daybell nicht mehr zu helfen weiß, spannt sie kurzerhand ihren Verlobten, Sir Harold Philipp Arthur Escroyne (das Pseudonym (?) des Verfassers), in die Ermittlungen ein und schleust ihn in die umtriebige englische Derby-Mafia ein. - Der bereits zweite Kriminalfall mit Arthur (Vorgänger "Killer im Lorbeer" nicht bespr.) mutet etwas altmodisch an, dennoch baut sich schon nach wenigen Seiten Spannung auf. Mit typisch britischem schwarzen Humor führt der sympathische Protagonist durch die Geschichte. Die englische Grafschaft Gloucestershire gestaltet sich als pittoreske und schaurig-schöne Kulisse - und entfaltet sich hervorragend vor dem inneren Auge des Lesers. Arthur und Rosy sind ein Dreamteam, das toll harmoniert, aber auch wundervoll streiten kann. Über einige Logik- oder Lektorats-Fehler, die sich leider eingeschlichen haben, kann man großzügig hinwegsehen. Für Freunde von Krimis á la Agatha Christie empfohlen, bietet kurzweilige Lesestunden. (Übers.: Rudolf Katzer)
Nadine Fitzke
rezensiert für den Borromäusverein.
Aufschrei in Ascot
Arthur Escroyne
Pendo (2014)
269 S.
kt.