Tausend Nächte und ein Tag

Schon immer wollte Senta die Schauplätze ihres Lieblingsbuches "Märchen aus 1001 Nacht" sehen. 1912 schließlich kann sich die Altorientalistin ihren Traum erfüllen, jedoch nur in männlicher Begleitung. Ihr Vorgesetzter, Prof. Heyse, interessiert Tausend Nächte und ein Tag die Welt, aus der die Fundstücke stammen, die er akribisch katalogisiert, zwar nicht, aber er begleitet Senta - in der Hoffnung, sie eines Tages zu heiraten. Von Berlin über Paris, Wien, Bukarest, Belgrad und Konstantinopel gelangen sie bis Bagdad, wo der vom Kaiser geschätzte Archäologe Kaldewey Ausgrabungen vornimmt, der aber keine Frauen in seinem Team duldet. Senta muss zwar ihre beruflichen Wünsche hintanstellen, lernt aber den britischen Gleisbauer Christian kennen. Allerdings endet ihre Affäre bald, weil Senta gebannt den Berichten ihres arabischen Kameltreibers Kadif über dessen Stamm lauscht und ihre gemeinsamen Liebesnächte sie in die Traumwelt der Märchen von 1001 Nacht versetzen. Ein spannender Roman voller farbiger und ihrer Zeit und Kultur gemäß agierender Figuren. Die beiden Liebhaber der Protagonistin verkörpern anschaulich die politischen Verhältnisse im Orient und die arabische Kultur und Geschichte Anfang des 20. Jh. Für Leser*innen historischer Romane in allen Beständen empfehlenswert.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Tausend Nächte und ein Tag

Tausend Nächte und ein Tag

Lydia Conradi
Pendo (2018)

474 S. : Kt.
fest geb.

MedienNr.: 595733
ISBN 978-3-86612-424-0
9783866124240
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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