Der letzte Caffè

Carsten Sebastian Henn ist in der Literatur- und Gourmet-Szene kein Unbekannter. Der vorliegende Roman ist der sechste Band der Krimireihe um Dr. Dr. Dr. Adalbert Bietigheim, Professor der Kulinaristik, in den man jedoch ohne Vorkenntnis gut hineinfindet. Der letzte Caffè Name und Titel deuten schon an, dass es sich um einen ganz besonderen Kriminalisten handelt, der sich tatsächlich als ein richtig spleeniger Snob darstellt (ich fühlte mich beim Lesen doch sehr an Prof. Dr. Börne aus den Münster-Tatorten erinnert!). Dieser wird nun von seiner alten Jugendliebe Giulia nach Triest gerufen, um ihren vermissten Ehemann zu finden. So macht sich Bietigheim mit seinem verfressenen Hund Benno von Saber in die Stadt der Kaffeekultur auf, wo er schnell mit der Tatsache konfrontiert wird, dass nicht nur Giulias Mann, sondern mit ihm noch vier weitere hervorragende Barista verschwunden sind. Bietigheim, der in früheren Jahren in Triest studiert hat, wird bei seinen Ermittlungen von seiner Vergangenheit eingeholt, was beim Lesen aber nicht immer deutlich wird und etwas verwirrend ist. Mir schien die Handlung insgesamt zu konstruiert, die Figuren zu überzeichnet und der Humor auf die Dauer zu gewollt. Die Figur des Professors wird so derart überzeichnet, dass es schon an Albernheit grenzt. Dennoch kann man diesem Roman einen gewissen Charme nicht absprechen: Er ist durchaus unterhaltsam und weckt beim Leser die Neugier und die Lust auf Caffè!

Barbara Nüsgen-Schäfer

Barbara Nüsgen-Schäfer

rezensiert für den Borromäusverein.

Der letzte Caffè

Der letzte Caffè

Carsten Sebastian Henn
Pendo-Verl. (2018)

332 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 595947
ISBN 978-3-86612-445-5
9783866124455
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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